Falsche Richtung

Falsche Richtung


Die Fahrt von Rosenheim nach Salzburg dem Sim- und Chiemsee entlang mit dem Bergpanorama im Hintergrund bei schönstem Wetter war schon fast traumhaft. In Salzburg musste ich natürlich unbedingt die Altstadt besichtigen. Die barocken Bauten sind wirklich sehr beeindruckend. Fährt man in die Stadt hinein, blickt einem direkt die Festung Hohensalzburg entgegen. Natürlich konnte ich dem Drang nicht wieder stehen irgendwie mit dem Velo dort hinauf zu kommen. Der Weg führt zwar nicht hoch zur Festung aber auf einen benachbarten Hügel. Von dort aus wurde ich mit einer tollen Aussicht auf die Stadt und die Festung belohnt.

Die Festung Hohensalzburg ist mit über 7.000 m² bebauter Fläche (einschließlich der Basteien über 14.000 m²) eine der größten Burgen Europas. Sie ist Europas größte Burganlage aus dem 11. Jahrhundert und die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Im Schloss Mirabell versuchte ich mich ein wenig von dem Aufstieg zu erholen und genoss die Stimmung im schönen Schlosspark. Das Schloss Mirabell wurde um 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Reitenau außerhalb der damaligen Stadtmauern für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, Salome Alt, erbaut.

Am nächsten Tag folgten bereits die nächsten Steigungen. Die Fahrt durchs Salzkammergut war alles andere als flach. Zuerst ging es am Mondsee entlang. Von dort aus ist es ein kleiner Sprung bis zum Attersee und wenige Zeit später kam bereits der Traunsee. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit. Es reichte jedoch um ein paar Bilder zu machen vom Traunsee. Dieser ist mit einer Tiefe von 191 m der tiefste See Österreichs.

In Gmunden konnte ich dann dem Traun Fluss folgen.Die Traun wurde in der Römerzeit vom Traunfall bis zur Mündung in die Donau mit flachen Kähnen befahren. Weiters war die Traun sehr wichtig für den Salz- und Holztransport. Dank dem nassen Wetter konnte ich den Radweg fast für mich alleine in Anspruch nehmen.

In Wels fand ich endlich eine Lösung für meine Schulterschmerzen, die mich seit Anfang der Reise begleiten. Im 2 Radshop kaufte ich einen neuen, verstellbaren Vorbau. Jetzt kann ich die Welt um mich endlich wieder geniessen. Kurze Zeit später traf ich in Hörsching ein. Dort durfte ich zwei sehr erholsame Tage bei den Eltern von Nora verbringen. Mit Nora und Roman war ich 2011 durch Tadschikistan gereist. Vielen Dank Ursula und Hans für die tolle Zeit bei euch.

In der Nähe von Linz mündet die Traun in die Donau. Vor 4 Jahren bin ich das letzte Mal hier entlang gefahren. Dass es einen Velo Massentourismus gibt wusste ich bisher gar nicht. Aber hier an der Donau hat es sich definitiv zu einem solchen entwickelt. In Melk besichtigte ich das Benediktinerkloster Stift Melk. Der heutige (Barock-)Bau wurde in den Jahren 1702–1746 errichtet. Als Wahrzeichen der Wachau gehört es zum UNESCO- Welterbe.

Die Fahrt bis Krems an der Donau führt durch viele Weinbaugebiete und malerische Dörfer. Irgendwie war Petrus an diesem Tag auf meiner Seite und liess keinen Regen vom Himmel fallen. Immer wieder fragen mich die Leute wohin ich mit so viel Gepäck reisen möchte. Wenn ich dann Afrika nenne kommt meistens die Antwort: „Das ist aber die falsche Richtung“! Wenn ich dann aber erkläre, dass ich in Wien noch ein paar Freunde besuchen möchte, sind sie meistens erleichtert.

Am Schluss der Wachau fing es dann aber doch wieder an zu regnen und einige Abschnitte waren dann sogar wegen Hochwasser gesperrt. Ziemlich durchnässt kam ich schlussendlich nach 26 Tagen in Wien an. In dieser Zeit habe ich bis jetzt 9 regenfreie Tage erleben dürfen. Immerhin! Jetzt freue ich mich auf ein paar erholsame Tage in Wien.