Nepal#2

Nepal#2


Gleich nachdem ich wieder in Nepal war, fuhr ich in den Bardia National Park und besuchte erneut Johnny und Sitaram in der Wild Trak Adventure Lodge.

Mit Sitaram bin ich wieder in den Dschungel gegangen. Diesmal sahen wir keinen Tiger, sondern zwei Gruppenelefanten mit insgesamt 38 Tieren. Auch der Wasserstand war viel höher und die Vegetation sehr üppig.

Langsam begann die Regenzeit. Die mit der Luftfeuchtigkeit vermischte Wärme war teilweise schwer zu ertragen. Nach 5 Tagen war es Zeit für mich, das Radfahren fortzusetzen. Hoffentlich kann ich wieder an diesen schönen Ort zurückkehren.

Johhny hatte eine alternative Route durch die Berge empfohlen, sodass ich nicht mehr auf der Autobahn fahren musste. Also bin ich von Kohalpur nach Norden gefahren.

Sobald Sie die Hauptstraßen in Nepal verlassen, wird es wirklich abenteuerlich. Die Straßen biegen abrupt in enorme steile Schotterstraßen ein und durch den vielen Regen musste ich dann meistens mein Fahrrad schieben.

Dafür bekam ich das richtige Nepal zu sehen. Seit mehr als 2 Wochen habe ich keine Touristen gesehen. Die Nepalesen sind sehr zurückhaltend und sehr hilfsbereit, verglichen mit ihren indischen Kameraden, was mir sehr gefallen hat.

Meist gingen mir die Songs „Welcome to the dschungel“ von Guns n’Roses und „Englishman in New York“ von Sting durch den Kopf. Eigentlich wollte ich einen Abstecher nach Pokhara machen. Für den Umweg hatte ich jedoch mehr Zeit als ursprünglich geplant.

Von Tansen fuhr ich zurück zur Autobahn und direkt nach Kathmandu. Dort bin ich nach 16 Tagen ziemlich erschöpft angekommen. Viele Dinge an meinem Fahrrad und der Ausrüstung mussten ausgetauscht oder repariert werden.

Meine Mutter beschloss, mich spontan zu besuchen. Ich war sehr zufrieden und wir haben gemeinsam das Kathmandu-Tal erkundet. Außerdem brachte sie mir wichtige Ersatzteile für mein Fahrrad.

Obwohl viele Sehenswürdigkeiten während des großen Erdbebens im Jahr 2015 stark beschädigt wurden, sind sie immer noch sehr beeindruckend. Wir besuchten zuerst Kathmandu und dann den Patan Durbar Square.

Durbar Square ist der Gattungsname, der verwendet wird, um Plätze und Gebiete gegenüber den alten Königspalästen in Nepal zu beschreiben. Vor der Vereinigung Nepals bestand Nepal aus kleinen Königreichen. Berühmt sind vor allem drei Durbar-Plätze im Kathmandu-Tal: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. Alle drei sind UNESCO-Weltkulturerbe.

In Bahktapur haben wir 2 Nächte in einem traditionellen Gästehaus verbracht. Bhaktapur war das größte der drei Newar-Königreiche des Kathmandu-Tals und war bis zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Hauptstadt von Nepal während des großen „Malla-Königreichs“.

Besonders die Holzschnitzkunst fand ich sehr beeindruckend. Nicht weit von unserem Gästehaus entfernt befindet sich der Pujari Math mit seinem berühmten geschnitzten Peacock Window, einer kunstvoll gestalteten Holzskulptur.

Die gemeinsamen Tage waren wie Fliegen und bald musste ich mich von meiner Mutter verabschieden. Vielen Dank für alles!

Zurück im Hostel traf ich ein altbekanntes. Jock aus Schottland hatte ich schon vor 3 Monaten hier getroffen. Er brachte mich mit Sonja und Akos in Kontakt.

Vor etwas mehr als einem Jahr fuhren sie mit ihren Fahrrädern aus Deutschland. Jetzt haben sie hier in Kathmandu eine Wohnung gemietet. Zufällig war neben ihnen eine Wohnung frei, die ich für einen Monat nutzen konnte.

Trekking ist in Nepal ein Muss. Zusammen mit Akos ging ich zum Helambu Trek. Helambu ist eine Region von Hochlanddörfern, etwa 80 km von Kathmandu entfernt. Die Region Helambu beginnt am Pass Lauribina La und steigt in das Melamchi-Tal ab.

Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite. Außerdem wurden wir jeden Tag von Blutegeln angegriffen. Sie haben uns wirklich zur Hölle gemacht. Akos hatte Probleme mit seinen Schuhen und ich mit dem Rucksack.

In Gosaikund haben wir uns entschieden, die Reise zu verlassen und wir sind mit dem Bus von Dhunche nach Kathmandu gefahren. Es waren nur noch wenige Tage bis zu meiner Abreise.

Ursprünglich wollte ich von Nepal über Indien und Burma nach Südostasien reisen. Der Verkehr, besonders in Indien, ist aus meiner Sicht für das Radfahren viel zu gefährlich. Täglich sah ich schwere Verkehrsunfälle.

Also werde ich meine Reise nach Ostasien fortsetzen. Die Zeit hier in Nepal habe ich enorm genossen und ich möchte mich bei allen für die großartigen Treffen in diesem Land bedanken. Das Land hat viel Potenzial und wird es hoffentlich in Zukunft umsetzen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Besuch in Nepal.