Hos geldiniz Göreme

Hos geldiniz Göreme


Nach 7 Tagen im Sattel habe ich heute einen Ruhetag eingelegt. Die Reise bis hier nach Kappadokien war geprägt von vielen Erlebnissen. Die ersten zwei Tage ging es richtig durch die Berge. Wer glaubt, die Schweizer Pässe sind steil sollte mal in die Türkei kommen. Am dritten Tag wurde es endlich mal flacher. Auf dem Weg nach Konya war ich nach 130 km ziemlich erschöpft. Bei einer Tankstelle versuchte ich mein Glück. Mehmet Akgül und Izzettin Kaya wollten mich nicht im Zelt übernachten lassen. Sie servierten mir ein Nachtessen und liessen mich in einem richtigen Bett schlafen.

Das Wetter in der Türkei ist ziemlich wechselhaft. Meistens scheint am Morgen die Sonne, gegen Mittag setzt ein starker Wind ein und am Abend regnet es. Nach fast einem Monat reisen mit Tom zusammen ist es nicht ganz einfach wieder alleine unterwegs zu sein.

Die Leute hier helfen einem da aber sehr. Die Türken sind ein äußerst hilfsbereites, freundliches und stolzes Volk. Meistens stellen Sie immer die 3 gleichen Fragen: „Where are you from?“, „Do you like Turkey?“ und „Where are you going?“. In Aksahray traf ich Jsmail Öksüz. Er lebte 35 Jahre in Bremen und ist jetzt stolzer Besitzer einer Tankstelle inklusive Kirschbaum Plantage.

Auch die Schlafplätze sind sehr unterschiedlich geworden. Einmal ist es ein Biwak und dann wieder ein Zelt. Je nach Wetter.

Vor Acigöl kam ich in ein Gewitter. Plötzlich rannte ein Mann über die Strasse auf mich zu. Er arbeitete 3 Jahre in Frankreich und sprach mich auf Französisch an. Mustafa lud mich zu sich nach Hause ein zu einem leckeren Mittagessen mit Cay.

Wohl genährt ging es weiter nach Göreme ins Herzen von Kappadokien. Die Hethiter besidelten Kappadokien zwischen 1800 und 1200 v. Chr. Es folgten die Perser und als nächstes die Römer, die die Hauptstadt Cäsarea ( das heutige Kayseri) gründeten. Während der römischen und byzantinischen Zeit wurde Kappadokien zunächst zum Zufluchtsort der frühen Christen, bis das Christentum zwischen 4. und 11. Jh. richtig aufblühte.
Die Bewohner wussten damals sicher genau, was sie taten, als sie sich in Kappadokien niederliessen. Tief im Herzen des Landes machten sie eine Mondlandschaft zu ihrer Heimat, meisselten Häuser und Kirchen in die schroffen Felshänge und gruben unterschiedliche Städte. Damit gaben sie ein bis heute gültiges Beispiel dafür, wie Menschen mit der Natur im Einklang leben können, statt sie zu beherrschen. Kappadokien ist schwer zu beschreiben. Bilder sagen manchmal mehr als tausend Worte. Deshalb lasse ich an dieser Stelle die Fotos sprechen.

Jetzt geht es weiter Richtung Südostanatolien. Kontakt: wasserclown@gmx.ch.